Kurzer Hinweis: Der vorherige Eintrag zu Oregon wurde noch deutlich ergänzt.
California here we come. Kurz nach der Grenze mussten wir auch gleich mal anhalten. Die Kontrolle ähnelte einer Mautstation, sodass wir erst dachten dass eben diese ab jetzt fällig wäre. Wir wurden allerdings nur kurz gefragt, ob wir irgendwelche Pflanzen dabei hätten. Einfach „no“ sagen und schon kanns weiter gehen. So leicht könnte man Unkraut einschleppen. Pflanzen haben wir ja auch gar keine dabei, abgesehen von Bananen sind unsere Snacks eher nicht pflanzlicher Natur. Derzeit gibt’s Twinkies (kleine Bisquitrolle mit Sahnefüllung), Müsliriegel, Cracker Jack (Caramel-Popcorn und Erdnüsse), Chips (Lays Sour Cream & Onion) und klassische Twix. Dazu wahlweise Mountain Dew, Pepsi, Wasser (Gallonenweise = 4 Liter) oder Eistee (instant).
California here we come. Kurz nach der Grenze mussten wir auch gleich mal anhalten. Die Kontrolle ähnelte einer Mautstation, sodass wir erst dachten dass eben diese ab jetzt fällig wäre. Wir wurden allerdings nur kurz gefragt, ob wir irgendwelche Pflanzen dabei hätten. Einfach „no“ sagen und schon kanns weiter gehen. So leicht könnte man Unkraut einschleppen. Pflanzen haben wir ja auch gar keine dabei, abgesehen von Bananen sind unsere Snacks eher nicht pflanzlicher Natur. Derzeit gibt’s Twinkies (kleine Bisquitrolle mit Sahnefüllung), Müsliriegel, Cracker Jack (Caramel-Popcorn und Erdnüsse), Chips (Lays Sour Cream & Onion) und klassische Twix. Dazu wahlweise Mountain Dew, Pepsi, Wasser (Gallonenweise = 4 Liter) oder Eistee (instant).
Es wird langsam wärmer. Nachdem es in Seattle ja doch eher frisch war, ich mir dann auf dem Weg zum Crater Lake einen leichten Sonnebrand geholt hatte, erreichten wir heute bis zu 90°F, ca. 33°C. Bis zu. Inzwischen sind wir in San Francisco angekommen und hier ist es dann doch eher kühl, 14°C und Wind.
Der Weg nach San Francisco war lang. Im Prinzip gibt es vom Tag nichts zu berichten, außer, dass wir, für einen Road-Trip ja doch relativ typisch, auf der Straße unterwegs waren. Zeit, einige Beobachtungen über den amerikanischen Verkehr mit euch zu teilen. Ab grob 12 Uhr hatte ich nämlich das Vergnügen, den Fahrdienst zu übernehmen und habe, damit ich auch ja nichts vergesse, Sebastian immer Stichwörter zu meinen Beobachtungen diktiert.
Erstmal recht angenehm, dass man in Californien grundsätzlich 70 Meilen/Stunde (grob 112km/h) auf dem Highway fahren darf. Für deutsche Verhältnisse zwar immernoch langsam, aber doch bisher das Höchstmaß das wir fahren durften. Man bekommt hier auch immerwieder auf Schildern mitgeteilt, dass die Geschwindigkeitsüberwachung aus der Luft per Flugzeug erfolgt. Wird man also abgeschossen wenn man es etwas eilig hat? Soviel drohen müssen die uns eigentlich gar nicht, denn an sich ist zu schnell fahren hier schweineteuer, vor allem in unserem Alter. Überhaupt habe ich mich hier wieder sehr schnell an Fahrschulzeiten zurückerinnert. Grundsätzlich sind wir die einzigen, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, immer schön rechts fahren und beim Spurwechsel blinken. Da die Karre so lang ist, darf man auch den Schulterblick unter keinen Umständen vergessen.
Als wir auf den Highway gefahren sind war ich erstmal kurz verwirrt, rechts und links der Auffahrt waren Ampeln, die immer im Wechsel rot bzw. grün waren. Irgendwo hatte man also immer rot und die Schaltzeit war auch extrem kurz. Bis es mir dann dämmerte, dass es sich hierbei um Einfädeln für ganz Dumme handelt. Es wird also abwechselnd auf den beiden Spuren ein Auto durchgelassen und schon haben wir wunderbares Reißverschlussverfahren. Bescheuert.
Auf dem Highway können einem dann auch durchaus kuriose Warnschilder begegnen, unter anderem wird vor Fahrrädern auf dem Highway gewarnt, was vielleicht daran liegen könnte, dass direkt neben dem Highway oft der Fahradweg verläuft. Auf dem ist übrigens Speed Limit 35mph (56km/h), das muss erstmal einer schaffen, vielleicht gibt’s da ja irgendwo besonders schnelle Jogger. Amerikanische Highways sind saulang, absolute Verschwendung da Leitplanken aufzustellen und so läuft die Straße relativ nackig durch die Landschaft, zwischen den 3-5 Fahrstreifen in jede Richtung lässt man dann einfach großzügig Platz, damit es wenigstens ein wenig erschwert wird, in den Gegenverkehr zu fahren. Auf Brücken gibt es zwar sowas wie Leitplanken, die sind aber so niedrig, dass sie maximal dann vorm Absturz schützen würden, wenn man da Parken würde, mit 2-3 Mann könntest du ein Auto aber bestimmt trotzdem locker versenken.
Wir sind übrigens grundsätzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit wenn wir mit unserem Auto irgendwo aufkreuzen und zwar wegen dem Nummernschild. Wenn man sich hier umguckt, sieht man nur Autos aus dem Bundesstaat, in dem man sich gerade befindet, rumfahren. Unser Auto ziert ein Nummernschild aus New York und als wäre das nicht genug, ist es auch noch auffallend warngelb. Wir sind also quasi die Holländer hier. Macht aber durchaus Spaß im Rückspiegel oder auch sonst die Leute zu beobachten, wie sie alle gucken und sich wundern. Manch einer hielt uns schon für New Yorker, bis sie uns dann haben reden hören, da merkt man dann doch recht schnell dass wir von noch ein bisschen weiter weg herkommen.
Elefantenrennen (Trucks nebeneinander mit unmerklich unterschiedlicher Geschwindigkeit) sind hier übrigens nicht verboten, konnte ich heute auch schon das ein oder andere beobachten. Ich hatte auch soviel Zeit zum beobachten, der Tempomat hat mir ja die meiste Arbeit abgenommen, auf den oft langen geraden Streckenabschnitten sowieso. Das Teil ist klasse, vor allem weil man auch bremsen und selbst Gas geben kann ohne dass der Tempomat rausspringt, ein Tippen am Hebel und schon beschleunigt oder bremst er wieder auf die gewünschte Geschwindigkeit.
Verstöße im Straßenverkehr sind hier wahnsinnig teuer. Drängeln zum Beispiel kostet $1000. Weils so teuer ist, machts auch keiner. Sollte man dringend mal in Deutschland einführen. Was rechts überholen kostet, habe ich bisher nicht herausfinden können, ist aber anscheinend noch im Bereich dessen, was sich der Durchschnittsamerikaner leisten kann, denn die meisten haben kein Problem damit, mal schnell rechts zu überholen, außer die Highway Patrol, der Sherriff oder ähnliches ist in der Nähe, dann wird’s plötzlich gesittet. Deswegen fährt der Sherriff auch immer ganz links.
Eine fantastische Erfindung, die in Deutschland auf jeden Fall noch fehlt ist die Carpool Lane. Hat man mindestens 3 Leute im Auto, darf man die benutzen, hat man weniger, kostets mindestens $271. So kann man durchaus dichtem Verkehr oder gar einem Stau entkommen. Sehr sehr praktisch.
Zwischendurch haben wir einen kurzen Umweg nach Sacramento, der Hauptstadt Californiens, gemacht. Wenns schon die Hauptstadt ist, muss man ja auch mal dortgewesen sein, auch wenn wir keinen genauen Plan hatten, was man denn da tolles sehen könnte. Was wir dann gefunden haben, war eine sehr hübsche Kirche und das Regierungsgebäude, ein wenig die Innenstadt angeguckt und einen Happen gegessen (Burger, wenn auch nicht bei In’n’Out Burgers). Und dann sind wir da noch auf ein Gebäude mit der Aufschrift "Professional Building" gestoßen. Sowas, gibts hier schon professionelle Gebäude. Ein paar Besonderheiten im Stadtverkehr: Erstmals bin ich hier auf 3-spurige Einbahnstraßen gestoßen. Prinzipiell darf man an einer roten Ampel rechts abbiegen, wenn frei ist. Ähnlich dem grünen-Pfeil-Schild bei uns, nur waren wir uns auch nicht immer sicher obs jetzt geht oder nicht, manchmal gibt’s Schilder, manchmal nicht und von Staat zu Staat kanns ja auch unterschiedlich sein. Im Zweifelsfall darauf warten, dass der Hintermann hupt. Rechts vor links gibt’s in Amerika nicht. Dafür massig Stopschilder, an denen es auch ratsam ist anzuhalten. Unter Umständen kommt man an eine Kreuzung mit 4 Stopschildern. Wer dann wann fahren darf entscheidet sich dann folgendermaßen: Wer zuerst an der Linie gestanden war, darf auch zuerst fahren. Das erfordert natürlich eine schnelle Auffassungsgabe und kognitive Fähigkeiten. Warum einfach, wenns auch umständlich geht? Hat man sich mal daran gewöhnt, leert sich eine solche Kreuzung doch recht fix und unfallfrei.
In Sacramento verlangte unser Auto auch nach einem Ölwechsel. Ganz amerikanisch haben wir diese Meldung einfach mal ignoriert. Für die Wartung des Leihwagens fühlen wir uns eigentlich nicht verantwortlich, werden morgen aber den Ölstand mal prüfen.
Landschaftlich gefällt mir Californien doch recht gut, auch sich die Farbpalette der Umwelt hauptsächlich von gelb bis braun erstreckt. Ich frage mich, wer auf die Idee kam, dazwischen Obstplantagen einzurichten. Auf dem Weg nach San Francisco konnte ich dann auch zum ersten Mal eine Ölraffinerie in Lebensgröße bewundern. Schon groß. Kurz vor San Francisco darf man dann auch schonmal eine billig-Golden-Gate-Bridge queren. Spätestens hier wurde uns klar, dass wir heute wohl keine schönen Bilder mehr von der Golden Gate Bridge machen würden. Noch nie habe ich so tief hängende Wolken gesehen. Man hatte den Eindruck, wenn man anhalten und aufs Dach steigen würde, könnte man sich Zuckerwatte vom Himmel pflücken.
Kurz vor San Francisco fuhren wir dann in unseren ersten richtigen Stau. Schön dabei ist, dass es neben der Straße Anzeigetafeln gibt, die dir eine grobe Schätzung über die Aufenthaltsdauer im Stau angeben, abhänig davon, wo man hin will. Vor uns kam es dann auch beinahe zu einem ordentlichen Unfall. Da wollten zwei vor mir von unterschiedlichen Seiten auf meine Spur wechseln, der von rechts konnte geradenoch ausweichen, einen kurzen Schlenker später hat er sich vor seinem Widersacher reingedrückt. Das hab ich nun davon, dass ich Sicherheitsabstand halte. Für die Brückenbenutzung
Im Stau hatten wir trotzdem eine Menge Spaß. Erstmal konnten wir in aller Ruhe die Reaktionen auf unser New Yorker Kennzeichen studieren, dann ist es interessant, dass man vor der Mautstation (für die Brückenbenutzung nach San Francisco fällt eine Gebühr an) in verschiedene Fahrspuren sortiert wird, es gibt da offenbar ein Fasttrak™ (TM!) System, auf dem Vielfahrer eigentlich schneller voran kommen sollen, es letztlich aber auch nicht tun. Währenddessen sieht man auch schonmal eine unendlich krumme Straße über den Highway laufen. Warum sollte man die Brücke auch gerade bauen, dann könnte man doch gar kein so lustiges Schild aufstellen, das vor um- und demensprechend herunterstürzenden LKWs warnt.
Nach einer Weile wurde es dann doch ein bisschen langweilig im Stau. Kristin hatte sich eh schon vor lauter Langweile den Bauch mit Süßigkeiten vollgestopft, der war dann schon schlecht. Zeit für mich, zu beweisen, dass man einen Twinkie in weniger als zwei Bissen verzehren kann. Mission geglückt, Patient tot. Also der Twinkie. Plötzlich wurde es dann doch noch spannend. Vor 19 Uhr beträgt die Maut $6, ab 19 Uhr nur noch $4. Da mussten wir doch ziemlich zittern, es war wirklich verdammt knapp, wir waren dann wohl das zweite Auto, das nur den vergünstigten Satz zahlen musste. Wir haben uns gefreut wie Schnitzel in ner Pfanne, auch wenn wir in der Wartezeit bestimmt mehr als die gesparten zwei Dollar an Sprit verbraucht hatten. Über die lange Brücke zu fahren hatte dann fast etwas surreales, denn jetzt waren wir nur noch umgeben von Wolken. Es schien, als würde die Brücke durch einen Tunnel von Nichts führen. Downtown San Francisco sah auch recht lustig aus, Wolkenkratzer tragen ihren Namen heute nicht zu unrecht. Dann, die ersehnte Golden Gate Bridge. Auf der ist übrigens Reifen wechseln verboten. Am Aussichtspunkt ein paar Fotos gemacht, traumhaft. Ich finde sowieso, es gibt viel zu viele Sonnenschein-Bilder von dieser Brücke. Zeit sie auch mal in einem anderen Licht zu präsentieren. Wenn ihr kurz in den Blog von Sebastian rüber schaut (Link rechts), seht ihr auch wie schön windig es da war. Kein Grund, da nicht in kurzer Hose, T-Shirt und Flip-Flops aufzutauchen.
Die nächsten beiden Nächte verbringen wir dann in einem Motel (zum Glück in letzter Zeit keine derartigen Horrorfilme geschaut), da es mit unserer Reservierung gestern abend offenbar nicht geklappt hat, haben wir jetzt getrennte Zimmer. Eines mit Queen Size Bett, eines mit Queen Size Bad. Man merkt, dass Sebastian, Kristin und Stephan schon ein wenig länger hier sind, das Auto stand zuerst vor Zimmer 103 (Erdgeschoss), das Sebastian und ich uns jetzt teilen. Kristin und Stephan wohnen in Zimmer 110 (ebenfalls Erdgeschoss). Zum Ausladen wurde das Auto dann umgeparkt vor Zimmer 110. Amerikanisch eben.
Danke für diesen wunderbaren Einblick in das amerikanische Verkehrssystem! =)
AntwortenLöschenWünsche euch aber besseres Wetter...
"Im Prinzip gibt es vom Tag nichts zu berichten"... Ja nee is' klar :-)
AntwortenLöschenIch wollte mich noch persönlich bei dir bedanken für das schöne Foto mit Sebastian. Vielleicht überzeugst du die anderen noch - für ein Gruppenfoto. Aber vergesst den armen Affen im Kofferraum nicht. :)
AntwortenLöscheninteressante Geschichte beim Fahren,so was würde man niemals kennen, wenn nicht die Reise wäre.Übringens danke für DAS Bild, hoffentlich hast du nicht lang gesucht...^^
AntwortenLöschen'gefreut wie Schnitzel in ner Pfanne' da musste ich lachen...hab doch wieder was gelernt, sehr lebhaft.
würde mich auf die Fortsetzung freuen.
Wenn du weiter so viel Scheiß in dich rein stopfst, gehst du auf wie ein Hefekloß. Da nutzen dir auch deine Sporteinheiten an der Uni nix ;).
AntwortenLöschenRechts überholen ist meist billiger als Drängeln ;) Zumindest ists bei uns so.
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