San Francisco - Tag 2


San Francisco Tag 2. Aufgrund von popular demand oder auch allgemeiner Nachfrage habe ich heute extra darauf geachtet alles Essbare zu fotografieren was auf meinem Teller gelandet ist. Wo wir’s grad vom Essen haben, bevor ich das Land verlassen muss ich noch schnell meine Bildungslücke in Sachen Ben & Jerry’s (bestes Eis überhaupt) schließen, denn hier gibt es die ein oder andere Sorte, die es in Deutschland nicht gibt.

Noch ein paar Beobachtungen meinerseits bevor ich mich dem Tagesablauf widme, mir ist nämlich aufgefallen dass ich da einiges vergessen habe zu erwähnen. Kategorie „warum einfach, wenns auch umständlich geht“. Amerikanische Dusche. Anders als beim traditionell deutschen Wasserhahn kann man sich nicht entscheiden, das Ding in eine Richtung zu drehen für warm und in die andere für kalt, nein hier geht es nur in eine Richtung, sodass man gezwungenermaßen erstmal kaltes Wasser aus dem Hahn lassen muss, bevor man in den warmen Bereich kommt. Im Endeffekt ist das Endergebnis bei beiden Hähnen das gleiche, aber hier geht’s ums Grundprinzip. Einen amerikanischen Fön kann man dann wiederum in zwei Richtungen anmachen. Oben Stufe 1, mitte aus, unten Stufe 2. Warum?

Heute morgen haben Sebastian und ich dann unsere Mückenstiche vom Camping vor 2 Tagen erst so richtig bemerkt. Auf 3 Zehen habe ich Stiche, er auch auf der Fußsohle. Demnach juckte es eigentlich den ganzen Tag, bei jedem Schritt aufs Neue. Dafür haben wir festgestellt, dass man viel besser schläft, wenn man das eigene Kissen benutzt und das des Motels einfach rausschmeißt.

Kristin litt heute mal wieder unter akutem Zuckermangel, weshalb der erste Stop auf der heutigen Tour die Ghiradelli Chocolate Factory war. Schön an San Francisco ist übrigens, dass, obwohl sonst alle fahren wie gesenkte Säue, sofort anhalten sobald du auch nur antäuscht den Fuß auf die Straße zu setzen. Daher gibt es auch an den meisten Straßen keinerlei erkennbare Fußgängerüberwege. Ab und zu gibt es doch Fußgängerampeln, die sind aber auch eigentlich überflüssig, denn in der Regel werden die sofort „grün“ sobald man den Knopf drückt.

In die Ghiradelli Schokoladenfabrik konnten wir leider nicht rein, da sie derzeit eine Baustelle ist, dafür haben wir im dazugehörigen Laden ein paar Tafeln Schokolade gekauft. Auf die Milchschokolade von denen kann man verzichten, die dunkle Schokolade mit verschiedensten Füllungen ist aber ziemlich lecker. An der nächsten Straßenecke haben wir auch gleich wieder ein besonderes Individuum getroffen, dafür haben wir ja scheinbar Talent (oder es gibt einfach so viele). Ein schwarzer Straßenmusiker, der eigentlich sehr amerikanisch aussah und eine beeindruckende Sammlung von Fotos mit berühmten Persönlichkeiten wie Jay Leno und Arnold Schwarzenegger, Zeitungsartikel über ihn aus verschiedensten Ländern von Polen bis Japan sowie überraschend gute Deutschkenntnisse vorzuweisen hatte, entpuppte sich als Schwede, stimmte nach einer kurzen Unterhaltung extra für uns dann aber ein deutsches Lied an. Für soviel Mühe hab ich dann auch mal einen Dollar übrig. Eine Ecke weiter fiel mir einer der mexikanisch betriebenen Fotoläden auf, wo alles versucht wird um dir ne neue Linse oder sonstwas anzudrehen, beeindruckend was für abenteuerliche Adapter die auf Vorrat haben. Besonders angetan war ich aber von der Werbung, Speicherkarten auf CD laden lassen zu können. Möchte ich gern sehen, wie die meine 16GB Karte auf eine CD pressen. Trauen würde ich denen auch genausowenig wie mobilen Festplatten mit Kartenleser und One-Touch-Backup.

In der Nähe waren auch wieder Touristen auf Segways zu sehen, beneidenswert wenn ich an die langen Laufwege gestern denke. Heute haben wir uns dann auch dafür entschieden, die weit auseinanderliegenden verbleibenden Sehenswürdigkeiten der Stadt mit dem Bus zu erkunden. Definitiv eine gute Idee. Das Konzept ist hier auch stimmig. Man zahlt einmal Geld und kann dann so oft man will die betreffenden Busse besteigen. Hop on hop off nennt sich das dann. Das Ticket ist auch automatisch 2 Tage gültig, hätten wir es also schon gestern leichter haben können… Die Busse sind oben komplett offen, kennt man ja, somit durchaus möglich Fotos zu machen. Die meisten heute entstandenen Bilder sind somit Snapshots vom Bus runter. Der Audiokommentar war streckenweise auch durchaus interessant, sonst wäre mir gar nicht aufgefallen, dass ich an dem Gebäude vorbeigekommen bin, in dem das Drehbuch zu „Der Pate“ geschrieben wurde oder am Stadion, in dem Szenen aus dem Clint Eastwood Streifen „Dirty Harry“ gedreht wurden. Es gibt mehrere solche Busanbieter. Wir entschieden uns für Open Top Sightseeing, da man da mit einem Bus so ziemlich überall hinkommt und nicht dauernd zwischen verschiedenen Linien wechseln muss, für die man unter Umständen auch noch unterschiedliche Tickets braucht. Einmal sind wir an einem Tourbus mit Live-Kommentar vorbeigekommen. Besagter Kommentar wurde unüberhörbar von einem Inder gesprochen. Wir haben aber auch so schon genug Spaß, als dass wir dieses Extra auch noch bräuchten.

Die Bustour begann am Fisherman’s Wharf, wo wir ja bereits gestern alles angesehen hatten, unser erklärtes Ziel war dann der Alamo Square, wo die berühmten Painted Ladies zu Hause sind. Vorbei an der richtigen(!) St. Peter & Paul Kirche, Chinatown, Transamerica Pyramid, durchs Financial District, Union Square,  Asian Art Museum (das mich sehr interessiert hätte, aber keine Zeit), Federal Building, State Building, City Hall und Opera House kamen wir am wunderschönen Alamo Square an, da legst di nieder (siehe Sebastian’s Blog / Fotos…). Kein Wunder, dass die Painted Laidies so berühmt sind, sehr schön die identischen Gebäude mit der Skyline San Franciscos im Hintergrund.

Wieder in den Bus und weiter durch’s Hippie District zum Golden Gate Park, in dem sich unter anderem der Japanese Tea Garden befindet. Der Versuchung, japanische Flip-Flops zu kaufen habe ich widerstanden, Hunger hatten wir aber alle. Für mich der Sushi Sampler mit Miso Suppe, die anderen hatten alle eine sogenannte Bunto Platte, was auch immer. Meines war jetzt auch kein besonderes Sushi, immerhin Krebsfleisch(imitat?) in den Rolls, aber nichtsdestotrotz lecker. Als Nachtisch noch ein süßes Reisbällchen. Der Tea Garden ist schön angelegt und vor allem recht groß, künstlerisch wertvolle Fotos zu erzielen war aufgrund der Lichtverhältnisse recht schwierig, es sind aber doch einige zufriedenstellende Aufnahmen rausgekommmen. Vor allem faszinierend die unglaublich steile Brücke, die man erstmal erklimmen muss. Noch ein kurzer Schnellschuss auf ein Eichhörnchen, der zufällig sehr gut wurde, und weiter geht’s. Auf den $5 Hot Dog vorm Eingang haben wir verzichtet, auch wenn es uns alle danach gelüstet hätte.

Das unumstrittene Highlight der Bustour war die Fahrt über die Golden Gate Bridge. Wir sind zwar auch selbst mit dem Auto schon zweimal drüber gefahren, aber nie mit so einem Fahrtwind. Sebastian und ich haben’s genossen und einen Riesenspaß gehabt, Stephan und Kristin eher nich so. Siehe Fotos. Yay! - Mööh! Für unseren Luftballon von gestern, den wir immernoch treu umherschleppen, wars ein bisschen zuviel, jetzt ist die Luft raus. Im wahrsten Sinne des Wortes. Auch wenn das Wetter ansonsten heute recht schön war, hält die Golden Gate die Wolken immernoch hartnäckig fest. Laut Audiokommentar ist das im Sommer normal.

Weil’s so schön war haben wir die Bustour dann auch gleich nochmal von vorn begonnen um jetzt an der richtigen St. Peter & Paul Kirche auszusteigen. Schön von außen, von innen ein Reinfall, da wegen Hochzeit gesperrt.

Zu Mittag gegessen haben wir heute am Rand von Little Italy (gleich neben Chinatown). Sehr sehr lecker und stilecht, erst kostenloses Brot mit Olivenöl und Gewürzen, dann richtig gute Pizza, auch wenn die eine ungewöhnliche Form hatte. Die Menge war aber genau richtig. Fantastisch hirnrissig: über den Außentischen hängen Heizungen, Getränke bekommst du aber trotzdem mit massig Eis. Bei der Gelegenheit musste ich auch endlich mal die anderen Cable Cars San Franciscos ablichten, im Prinzip normale Busse oder Straßenbahnen auf Rädern, die mit überraschend flexiblen Bügeln an über der Straße hängenden Stromnetzen hängen.

Nachdem wir dann nun wirklich alles gesehen hatten was es zu sehen gab und so langsam das Gefühl haben, uns in San Francisco gut auszukennen, sollte es zurück zum Motel gehen. 17 Uhr schien mir persönlich reichlich früh. Wozu haben wir auch ein 2 Tagesticket für den Bus? Das muss ausgenutzt werden. Kristin und Stephan sind trotzdem zum Motel, Sebastian und ich haben uns nochmal die komplette Tour gegönnt. So kam es auch zur spontanen Idee, als ganz besonderes Extra für euch heute, einfach mal die Fahrt über die Golden Gate Bridge mitzufilmen. Die Videofunktion der Kamera muss ja auch mal ausprobiert werden.  Da mir die erheiternden Anekdoten und Beobachtungen des amerikanischen Alltags langsam ausgehen, sorgen diese beiden Videos sicherlich für genug Unterhaltung heute. Ich kann jedes Mal drüber lachen wenn ich höre was ich da so alles von mir gebe. Allein schon deswegen lohnt es sich, beide Videos anzuschauen auch wenn sie im Prinzip die gleiche Brückenfahrt von zwei Seiten zeigen. Ich hoffe mal, dass ich die noch hochgeladen bekomme, müssen erst noch komprimiert werden (da in 720p aufgenommen und so jeweils 2GB groß) und die Internetverbindung hier ist auch launisch. (Stand um 0.00 Uhr: Video 1 ist noch am hochladen, hoffe es klappt fehlerfrei und ich kann Teil 2 morgen früh noch hochladen. Geduld also.)

Ah, da seh ich doch gerade noch eine typisch amerikanische Erfindung, die gerade im Fernseher beworben wird. Cami Secret nennt sich die Firma und was sie anbietet kann ich nur als Tittengardiene beschreiben. Denn so schön das tief geschnittene Top auch ist, man will doch nicht dass da jemand reinguckt und was zusätzlich drunter zu ziehen wäre ja total unbequem. Deswegen kann Frau sich jetzt diesen praktischen Fetzen Stoff kaufen, der dann einfach an den BH geklippt wird. Somit sogar höhenverstellbar für flexible Einblicke! Sowas kann ja wirklich nur aus Amerika kommen.

Morgen fahren wir dann zum Yosemite National Park. Es ist anzunehmen, dass wir dort kein Internet haben werden, der nächste Eintrag wird also ein bisschen auf sich warten lassen. Schlimmstenfalls könnte es bis zur Ankunft in Los Angeles um den 12.8. dauern. Nicht traurig sein, dafür kommt dann gleich umso mehr auf einmal. Schaut aber trotzdem immer wieder mal rein (oder abonniert die neuen Einträge per E-Mail), man kann ja nie wissen wo man über einen kostenlosen Hotspot stolpert... 

Wie immer empfehle ich auch heute Sebastian's Blog, denn da gibts wenigstens auch Fotos, auf denen ich drauf bin.

So, guten morgen unsererseits. Nachdem der Upload auf verschiedenen Videoplattformen heute Nacht wegen laufender Verbindungsabbrüche nicht funktioniert hat, haben wir es doch noch geschafft, die Videos in Sebastian's Dropbox hochzuladen. Einen Player zum Einbetten hier gibt es leider nicht, also einfach den Links folgen. Das Video ist ordentlich komprimiert, über dem Player ist aber auch ein Link zum Download in höherer Auflösung. Der Download ist auch ratsam, weil der online Player aus welchem Grund auch immer jeweils das Ende vom Video einfach abhackt. Viel Spaß.

Golden Gate Bridge Busfahrt 1

Golden Gate Bridge Busfahrt 2

1 Kommentar:

  1. Sieht vom Wetter her ja wirklich recht ungemüdlich aus. Aber der Anblick der GG Bridge oder auch Alcatraz ist sicherlich der Hammer. Alcatraz hätte ich aber auf jeden Fall besichtigt, ob extra Kosten oder nicht, dann lieber mal bissl Süßkram weniger rein stopfen. ;)

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