Am Mittwoch haben wir in Las Vegas noch einen verlängerten Vormittag genossen. Kristin brauchte nämlich unbedingt noch weitere Henkel und Cover für ihre supertolle neue Handtasche. Oder sollte ich sagen HandtascheN? Hab ich ja noch gar nicht erzählt was es hier für tolle Handtaschen gibt. Nicht dass ich ein Handtaschen-Fan wäre, aber danke danke, dass es diese Erfindung hier gibt, die hat uns nämlich bestimmt Zeit gespart, da wir weitere Handtaschenläden meiden konnten. Das Ding mit den Dingern ist nämlich, dass die Tasche an sich schlicht ist und per Magnet (glaub ich) dann einfach Überzüge, je nach Anlass und Kleidung, drangemacht werden. Großartig, jetzt hat die liebe Kristin eine Tasche für jeden Anlass. Spart ihr Geld (naja, die Aussage ist relativ) und uns Zeit. Da der scheinbar auch handtaschenbegeisterte Stephan der Kristin zu dem Stand im Venezia am unteren Ende des neuen Vegas Strip hinterhergedackelt ist, konnten Sebastian und ich uns anderweitig beschäftigen und sind… ins Hooters. Da muss man ja schließlich auch mal vorbeigeschaut haben. Wobei wir da waren, weil dort ein Laden ist, an dem ich nach etwas gesucht, aber leider nicht gefunden habe. Wäre was für dich gewesen Freddy, jetzt kriegst halt was anderes. Einen kurzen Zwischenstop mussten wir dann noch bei Walmart machen, wieder Proviant auffüllen und, viel wichtiger, Bargeld abheben. So, also wurde ich in die lustigen Eigenheiten und Tricks eingeweiht. Sebastian kann von seinem deutschen Konto kostenlos Bargeld abheben, überweisen auf sein amerikanisches Konto kostet allerdings ein Schweinegeld. Also hebt man natürlich, über den praktischen Fast Cash Button, einfach $500 ab, nur um dann $400 direkt wieder einzuzahlen, denn bar wollten wir nur $100. Das kostet dann nichts und geht auch schneller als dem Automaten irgendwie zu verklickern, dass man nur $100 abheben möchte. Bescheuert. Diese $100 wollten wir ja streng genommen auch nur haben, um sie gleich auch wieder in 400 Quarter umzutauschen, schließlich fehlen uns ja noch einige um die Sammlungen zu komplettieren. Das ergab eine nette dicke Tüte. Sebastians Bargeld, also hat auch er Vorrang auf die Münzen. Mist. Jetzt hat der Bastard innerhalb von 24 Stunden eine komplette Sammlung zustande gebracht. Nicht ganz ohne meine Hilfe (das mit dem massig Wechseln war ja auch auf meinem Mist gewachsen) aber trotzdem ärgerlich. Immerhin haben wir den sehr seltenen Northern Mariana Islands Quarter gleich zweimal gefunden, sodass mir inzwischen nur noch Maine fehlt. Kristin braucht noch genau einen, eben Northern Mariana Islands. Kriegt sie von uns nicht. Gehässig sind wir gar net.
Dann haben wir Las Vegas doch den Rücken gekehrt und uns in Richtung Grand Canyon aufgemacht. Am Steuer: yours truly: ich. Durch die Wüste Nevadas, rein nach Arizona, hieß unser erster Zwischenstop: Hoover Damm. Dieser ist gar nicht so groß und beeindruckend, wie man das aufgrund der Filme immer meinen könnte, aber vielleicht haben wir inzwischen einfach jegliche Relation verloren bei all den Superlativen die wir in den letzten 20 Tagen gesehen haben. Am Eingang zum Park wurden wir Zeuge selbstverständlich nicht vorurteilsbelasteter amerikanischer Security. Die haben offenbar eine Riesenangst, dass jemand den Hoover Damm sprengen könnte, daher muss jedes Fahrzeug inspiziert werden und Busse dürfen ja schonmal gar nicht rüberfahren. Sieht man dann kaukasisch aus, so wie wir vier, wird nur ein kurzer Blick in die Runde geworfen und wir dürfen weiterfahren. Hätten also unseren Minivan mit Sprengstoff beladen und auf den Hoover Damm schmuggeln können. Sieht man anders aus, hat man gelinde gesagt verschissen und so konnten wir beobachten wie einer chinesischen Familie das gesamte Gepäck durchwühlt wurde. Will gar nicht wissen was da passiert, wenn man muslimisch aussieht. Ein paar Fotos haben wir dann gemacht, wenn man schonmal reinkommt muss man die Chance ja nutzen.
Arizona gefiel mir auch gleich total gut. Drängeln kostet nur noch $500 und erstmals durften wir sagenhafte 75 mp/h, also 120 km/h fahren. Aber auch in Arizona werden zwischendurch auftretende Geschwindigkeitsbegrenzungen schlicht nicht aufgehoben, sodass man irgendwann doch ein wenig unsicher wird und sich nur noch an den anderen orientieren kann oder, besser, einfach schätzt. Fährt man zu schnell wird das, besonders in unserem Alter, nämlich schnell teuer. Betrachtet man aber die Weite, die wir unterwegs sind, scheint es schon fast unvorstellbar da mal erwischt zu werden. Riskieren muss man es ja trotzdem nicht. Zwischendurch haben wir an der meist kerzengeraden Strecke immer wieder mal angehalten um ein paar Fotos zu machen, extra für euch. Irgendwie muss man sich ja aber auch mal ein wenig Abwechslung verschaffen, immer geradeaus wird ja doch mal langweilig. Aber gut, warum sollte man die Straße auch nicht gerade machen, wenn da halt nichts ist außer eine breite Ebene zwischen Bergen. Immerhin ist die gerade Straße sehr fotogen. Vielleicht liegts eben an den geraden Straßen, ich habe mich trotzdem sehr gewundert warum die Besatzung um mich herum schon wieder am hellichten Tage schlafen musste.
Es ist schon erstaunlich wie schnell aus der Wüste dann allmählich sattes Grün wird und schon bald konnten wir wunderschöne grüne Ebenen genießen. Kamerakind des Tages war Kristin, die mir aufgrund von Rückenproblemen gerne vorne Gesellschaft leistet. Fotos haben wir vom Auto aus auch gemacht, leider kann man selten anhalten und wenn, dann grundsätzlich nur da, wo die Aussicht gerade mal nicht schön ist. Immerhin war es weiterhin die alte Route 66 der wir so oft wir konnten gefolgt sind.
Gegen Abend haben wir den Grand Canyon National Park erreicht und vor dessen Toren an einem Campingplatz genächtigt. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, wir würden keinen Platz mehr bekommen, die war jedoch unbegründet, von 50 Plätzen standen uns grob 40 zur Auswahl. Die Entscheidung, wo wir unser Zelt aufschlagen würden haben wir dann dem Park Ranger überlassen, der hat uns das schönste Plätzchen rausgesucht. Mit $10 unsere bisher günstigste Übernachtung, allerdings auch, für National Forest typisch ohne Duschen (und WLAN). Den Sonnenuntergang zwischen den Bäumen haben wir dann beim Abendessen noch genossen (und ein Haustier hatten wir auch, eine recht zutrauliche Maus, auf deren Stein ich offenbar saß) bevor es recht zeitig in die Schlafsäcke ging. Um die Zeit konnte ich persönlich ja noch gar nicht schlafen, während die Knackprofis um mich herum schon wieder munter Laubholz raspelten. Obwohl sich die Temperatur innerhalb eines Tages in etwa halbiert hatte, war’s mir auch immernoch zu warm, da kann ich eh nicht schlafen.
Morgens ging es dann endlich rein in den Grand Canyon National Park, südlicher Rim übrigens. Toll dort ist, dass man den Verkehr deutlich reduziert hat, indem man alle Fahrzeuge auf einen Parkplatz leitet und dann kostenlose Shuttle-Busse zur Verfügung stellt, die zu den verschiedenen Aussichtspunkten fahren. Wir sind erstmal ein Stück gelaufen, die Punkte liegen immer einen bequemen Kilometer auseinander.Ich habe schon sehr früh angefangen Panorama-Shots zu machen, was sich als totaler Schwachsinn herausstellte, als wir später an die hinteren Punkte kamen. Ich finde es großartig, dass diese dünnen geteerten Pfade zwischen den Aussichtspunkten nur wenige Meter neben dem Abgrund verlaufen, und das ungesichert. Man hat also die ganze Zeit einen absolut fantastischen Ausblick. Daher sollte man, solange man nicht müde ist, lieber laufen. Man sieht das auch in den ersten Bildern, die wir direkt an der Kante neben einem Bäumchen gemacht haben, an dem man sich wenigstens noch festhalten konnte. Dahinter gings ziemlich steil runter. Da wir doch ein wenig unter Zeitdruck stehen, sind wir nach ein paar Kilometern doch auf Bus umgstiegen. Pima Point ist ein bekannter Aussichtspunkt und den kann ich wirklich sehr empfehlen, ist definitiv der schönste an dem wir waren. Dort angekommen fiel mir gleich ein flacher Fels jenseits des, an Aussichtspunkten dann doch vorhandenen, Geländers auf. Sofort war klar: da muss ich hin. Sebastian: „Vergiss es!“, Kristin: „Das will ich sehen!“. Challgenge accepted. Meine turnerische Begabung habe ich doch noch nicht ganz verloren und schon hatte ich mich zwischen den Stangen durchgeschlängelt, drüber wäre aber auch problemlos gegangen. Und wie sich das gelohnt hat! Denn durch die 3m, die man dort weiter vorne ist, hat man einen deutlich besseren Blick und vor allem keine Büsche im Weg. Da stand ich dann und hab erstmal Fotos gemacht. Wenn ich jetzt ausrutsche, ist es vermutlich vorbei. Erstaunlich ruhig geht mir dieser Gedanke durch den Kopf. Aber hey, vorne am Visitor Center hatte ich vorher gelesen, dass deutlich weniger Menschen in den Canyon hinabstürzen, als man allgemein vermutet. Das ermutigt doch. Als ich mit den Fotos fertig war, habe ich mich dann hingesetzt und die Beine in den Abgrund baumeln lassen. Geiles Gefühl. Absolut ruhig, nicht im geringsten nervös, ließ ich meinen Blick dann über die gigantische Weite und Tiefe des Grand Canyon streifen. Es ist wirklich der absolute Hammer und eines meiner persönlichen Highlights der Tour bisher. Wobei hier Hirarchien aufbauen zu wollen schwer und eigentlich Schwachsinn ist. Es ist immer wieder wunderschön und jeder Ort hat seine besonderen Eigenheiten. Nachdem der Stein mich gehalten hat, hat sich auch mein Fliegengewicht von einem Cousin hinausgewagt und gab mir recht, da ist es wirklich viel viel schöner. Wenig später genossen auch einige Spanierinnen (?), in jedem Fall Südeuropäerinnen die gleiche Aussicht. Wir sind halt doch Trendsetter, aber bestimmt nicht die ersten die diesem einladenden Felsen nicht widerstehen konnten. Wer braucht da schon den teuren Skywalk?
Auf dem Weg zu weiteren Aussichtspunkten haben wir uns immer wieder mit vielen netten Leuten unterhalten, etwas, das einem bestimmt auch entgeht, wenn man faulerweise den Bus nimmt. Was ich gar nicht verstehen kann, ist wenn sich Leute am Aussichtspunkt nach vorne drängeln um dann mit Handys Fotos zu schießen. Kann mir das mal einer erklären? Besten Punkt haben wollen und dann sowas. Immerhin haben wir auf dem Weg aus dem Park sogar einen UPS Wagen sichten können. Die liefern also wirklich überall hin. Gut zu wissen. Zum Grand Canyon muss ich eines Tages nochmal wieder kommen und hinuntersteigen. Dafür hat uns die Zeit leider nicht gereicht und man müsste das auch sehr frühzeitig buchen, ohne Führer darf man da nicht runter. Sicherlich auch sinnvoll, der ist schließlich wirklich grand. Ein Sonnenuntergang und –aufgang wäre sicherlich auch großartig zu erleben und zu fotografieren, aber auch dafür schlicht keine Zeit. Auch außerhalb des Grand Canyon National Parks gibt es dann noch viel zu sehen, denn wie die Ausläufer des Canyons in der Ebene liegen ist ebenfalls ein sehr schöner Anblick, der auch nochmal das gewaltige Ausmaß dieser Spalte verdeutlicht. Störend dabei sind nur die massenhaften Stände der Indianer, die mit ihrer komsichen Ware die Aussichtspunkte zustellen und damit Fotografen das Leben schwer machen.
Die Straße führte uns schließlich wieder ein paar Höhenmeter höher und dann versteht man auch, warum man von den great plains redet. Da das gemeldete Gewitter dann so langsam heraufzog, hatten wir einen unglaublichen Blick auf ein gewaltiges Flachland, das an einigen Stellen von der durch die Wolken stoßenden Sonne ins rechte Licht gerückt wurde. Erstaunlicherweise fuhren wir jetzt zum ersten Mal auf der Tour im Regen und durften dann sogar einen doppelten Regenbogen (@Nathan Fillion) sehen.
Man merkte dann, dass man sich jetzt wirklich ins Nirgendwo bewegt, als rechts der Straße leere Billboards standen. Wenig später kommt man nach Page. Das ist eine kleine Stadt mitten im Nirgendwo, in der sich auf wundersame Weise sämtliche Fastfoodketten versammelt haben. Dort haben wir uns noch schnell beim für lange Zeit letzten Walmart mit Lebensmitteln eingedeckt und leckeres Abendessen bei Sonic genossen. Immer nur Brotzeit muss ja nicht sein, herrliches Völlegefühl. Allerdings passte das Essen eigentlich so gar nicht zu dem traumahfen Sonnenuntergang und den auf komische Weise schönen Gewitterwolken auf der anderen Seite. Also was wir hier schöne Wolken zu Gesicht kriegen ist schon toll. Sowas gibt’s in Deutschland nicht. Da man immer so hoch oben ist, scheinen sie sehr nah und sind häufig extrem hoch getürmt. Mit dem richtigen Licht ergibt das auch schöne Fotos. Manchmal.
Da ich noch fit war, entschlossen wir uns noch weiter zu fahren Richtung Bryce Canyon, bis wir uns spontan entschieden noch den Zion National Park einzuschieben, der netterweise auch näher lag. Weiter gings durch die Finsternis des grenzenlosen Nirgendwo. Irgendwann kamen wir dann auch schon in Utah an, von der Landschaft haben wir natürlich erstmal reichlich wenig sehen können. Da kann man dann schon ein mulmiges Gefühl kriegen, wenn man stundenlang fährt und es ist wirklich nichts da außer Straße. Vor allem, wenn sich dann die Tanknadel immer mehr dem linken Ende der Anzeige nähert. Aber gut, früher gab und auch heute gibt es noch deutlich spritfressendere Fahrzeuge in der USA als unseren Minivan. Außerdem konnte mir ja mein Navi die nächste Tankstelle anzeigen, die in Kanab, einer weiteren Stadt so mitten im Nirgendwo, lag. Auf Spritpreise bin ich ja noch gar nicht eingegangen, die liegen hier so, je nachdem in welchem Staat (unterschiedliche Steuern) und wo genau da man sich bewegt. Das günstigste waren so $2.85 pro Gallone (4 Liter), das teuerste $4.85 an der Küstenstraße, wo wirklich jeder schlicht tanken musste. In der Regel pendelt der Preis aber so um $3.10. Spriträuber hat man hier auch recht gut im Griff würde ich sagen, man kann nämlich erst Sprit zapfen wenn man entweder eine Kreditkarte in die Zapfsäule eingeschoben oder innen dem Kassierer vorgelegt hat. In Kanab haben wir dann auch bemerkt, dass wir nun doch endlich in der anderen Zeitzone sind, in der wir laut Stephan ja schon in Vegas kommen sollten. Jaja. Also haben wir noch eine Stunde verloren.
Den Zion National Park haben wir gegen den Glenn Canyon getauscht. Nach dem Grand Canyon sicher eine gute Entscheidung. Canyons gibt’s hier sowieso überall viel zu viele. Die Suche nach einem Campingplatz gestaltete sich hier wieder etwas schwieriger, der Zion ist auch ein kleinerer National Park. Demnach haben wir uns zur Sicherheit schonmal das einzige Motel gemerkt, das wir auf dem Weg gesehen hatten. Am Parkeingang stellten wir dann auch fest, dass die Straße hinein Montag bis Donnerstag gesperrt ist. Perfekt getimt also. Waren wir schon darauf eingestellt, im Motel abzusteigen, ist uns auf dem Rückweg dann doch noch etwas Licht und ein altes Campingplatz Schild aufgefallen, nur ein paar hundert Meter vom Park entfernt. Ein netter, wie konnte es anders sein, Holländer mit einem RV sagte uns dann, der Besitzer sei nicht da, wir könnten aber einfach ein Zelt aufschlagen. Der Platz war erst vor 2 Wochen wieder eröffnet worden (so mehr oder weniger) nachdem er Jahre lang stillgelegt gewesen war. Mitten im Sand haben wir also unser Zelt irgendwo hingestellt und waren schon sehr gespannt, welche Aussicht uns morgens erwarten würde.
Eine schöne, wie sich herausstellte. Wie könnte es auch anders sein? Mit einem Bekannten des neuen Besitzers hatten wir, beziehungsweise vor allem Sebastian, ein interessantes Gespräch. Erst vor wenigen Wochen war das große Areal gekauft worden, nach der Immobilienkrise zu einem lachhaften Bruchteil von früher 2 Millionen Dollar. Am Zion gibt es kaum Campingplätze oder Motels, das hatten wir ja schon gemerkt, die planen jetzt den Platz zu sanieren und eine 150 Zimmer Lodge zu bauen.
Ich merke schon, es wird langsam spät, ich fasse mich kürzer. In den Zion Park durften wir ja dann fahren, dort hat es dieses Jahr so viel geregnet, dass einige Straßen schlicht weggespült wurden und jetzt ein gewaltiger Sanierungsbedarf besteht. Entsprechend langsam mussten wir fahren und konnten die Umgebung so richtig genießen sowie fotografieren. Der Regen vom Vortag kam uns hier nochmal zu Gute, dadurch waren die Felsen frisch abgewaschen, die Farben und verschiedensten Gesteinsschichten gut zu erkennen. Irgendwie passt da Country Musik dazu, dachten wir uns, und stellten unser Radio entsprechend ein. Zum Glück haben wir Satellitenradio, ansonsten empfängt man da nämlich schlicht gar nichts. Am Besucherzentrum haben wir auch schon wieder Deutsche getroffen, aus München. Sehr nett, sie machen in etwa unsere Tour nur rückwärts und mit einem offenbar riesigen RV. Die Chance, ihnen unsere Erfahrung und entsprechend gesammelte Weisheiten mitzuteilen, haben wir genutzt und sie wurde dankend angenommen. Auch im Zion darf man nicht selbst mit Autos rumfahren, sondern muss umweltfreundlich propanbetriebene Shuttlebusse nutzen, die hier sogar in kürzerer Frequenz als im Grand Canyon verkehren, nur 6-8 Minuten muss man warten. Besser als in mancher Stadt. Ein Highlight im Zion war der Wheeping Rock, ein Stein der, wie der Name schon sagt, weint. Will heißen, da tröpfelt Wasser aus dem Stein. Sehr schön anzusehen, siehe Bilder. Allgemein sind hier die Bilder wiedermal aussagekräftiger, als alles was ich schreiben könnte, daher fasse ich mich kurz.
Vom Zion aus weiter durch die schöne Landschaft Utahs Richtung Bryce Canyon. Utah stellte ich mir ja immer sehr wüst und vor allem rot-braun vor. Stimmt gar nicht, überraschend viele Golfplätze sind uns entlang der Straße im ausladenden Grün begegnet. Ein schöner Fluss zog sich ebenfalls durch die Landschaft, eingerahmt von den hohen Klippen der National Parks. Vorm Parkeingang haben wir dann einen privat betriebenen Campingplatz gefunden, der endlich auch mal Internet hat. Ich hatte schon damit gerechnet, mich erst wieder aus Salt Lake City melden zu können. Der Sonnenuntergang, den wir dann hier genießen konnten, toppte den aus Page um Längen. Ich hoffe, die Bilder können das einigermaßen transportieren. Und so sitze ich jetzt hier direkt vor den Klos in der Dunkelheit. Auf dem Klohausdach steht nämlich der WLAN Access Point. Das WLAN hier ist zwar stabil aber wohl das lahmste, was wir bisher hatten. Deshalb muss ich erstmal darauf verzichten, Bilder hochzuladen. Die sind jetzt zwar entwickelt, aber das würde nochmal lange dauern die hochzuschaufeln. Sebastian hat ja schon im Auto entwickelt und hier Stunden geduldig verharrt, auf seinem Blog gibt es wenigstens einige Bilder. Viel schönere (natürlich) warten ungeduldig auf meiner Festplatte darauf mit der Welt geteilt zu werden.
Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich doch so viel schreiben würde, vor allem da die meiste Zeit ja derzeit fürs Fahren draufgeht. Ein paar Leute lesen es hoffentlich und vielleicht hinterlässt der ein (danke Freddy) oder andere auch mal einen Kommentar. Bis bald.
PS: Inzwischen sind wir seit Seattle 3878 Meilen, also 6204 Kilometer gefahren.
PS: Inzwischen sind wir seit Seattle 3878 Meilen, also 6204 Kilometer gefahren.
Ich glaube auch, dass man irgendwann mal die ganzen Eindrücke die man in so kurzer Abfolge bekommt, nicht mehr komplett verarbeiten kann. Das geht dann wie ein Film an einem einfach vorbei. Ist vielleicht auch ein bissl schade, aber bei so einer Reise, bei der man so viele Städte etc in kürzester Zeit erlebt, auch normal.
AntwortenLöschenDu könntest mal ein Foto von der coolen Handtasche machen - das interessiert vielleicht noch andere blog-leser/innen.
AntwortenLöschen... und wie immer sehr informativ - dein Reisebericht...